Meine künstlerische Interpretation der Jahreslosung 2025: 

„Prüft alles und behaltet das Gute.“ 1.Thessalonicher 5,21      

 So so, da sollen wir also wirklich alles prüfen? Ausnahmslos alles?

Prüfen oder geprüft werden gehört zum Leben: direkt nach der Geburt wird man bei der ersten medizinischen Untersuchung sozusagen auf „Herz und Nieren“ geprüft. Weitere Prüfungen folgen über die Jahre der Schulzeit mit den vielen Klausuren. Später vielleicht das Seepferdchen, der Führerschein und die Abschlüsse der Ausbildung, die Examen des Studiums. Irgendwann kommt dann vielleicht das „Prüfet, wer sich ewig bindet“: die Wahl des Lebenspartners/Partnerin.

In meinem Bild sind verschiedene Gesichter dargestellt: Menschen verschiedenen Alters blicken prüfend auf etwas oder horchen in sich hinein; stellvertretend für uns alle und unsere unterschiedlichen Wahrnehmungen. Es gilt zu prüfen, zu differenzieren zwischen allem, das wir machen können, und dem, was wirklich guttut und was schadet.

Paulus schreibt in Römer 12,2: "Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene!"

In der Bildmitte erkennen wir Wasser-Strukturen als Symbol für das das Unterbewusste, das zu Ergründende, die Suche nach der Wahrheit. Wenn ich erkenne, was gut ist, dann soll ich das GUTE behalten. Behalten und erhalten, was Leben wert macht und schützt. Was dem Leben HALT gibt.

Der Leitvers für 2025 fordert uns zur Wachsamkeit und zur Unterscheidung von Gut und Böse, von Richtig und Falsch heraus. Also dieses Prüfen ist nichts Schlimmes, nichts Negatives. Ich kann da nicht durchfallen. Sondern es ist eigentlich eine positive Zumutung Gottes!

Technik: Grafit + Acryl + Collage                                                                                                      ©Heidi Reubelt